Christopher Stolz – Talente des Studiengangs Wirtschaftsinformatik

In der heutigen Geschäftswelt sind computerunterstützte Geschäftsprozesse kaum wegzudenken. Der Einsatz von Informationstechnologie kommt somit vermehrt in Unternehmen vor und wird auch zukünftig unverzichtbar sein. Außerdem ist die Digitalisierung und Vernetzung in der Gesellschaft an den Beispielen von Facebook, Twitter und Co. aufzuzeigen.

Das Studium der Wirtschaftsinformatik vermittelt Kenntnisse aus den Bereichen der Betriebswirtschaftslehre und der Informatik. Absolventen des Studiengangs können als Fachkräfte eingesetzt werden. Bislang haben 160 Studierende im Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Heilbronn ihren Abschluss gemacht. Um die Einstiegsmöglichkeiten als Wirtschaftsinformatiker aufzuzeigen, hat das Social-Media-Balloon-Team die Reihe „Talente des Studiengangs Wirtschaftsinformatik“ ins Leben gerufen. Hier erfahren Sie, wie unsere Absolventen großartige Karrieren aufgebaut und Ihren Traumjob erhalten haben.

Christopher Stolz
Christopher Stolz

Herr Christopher Stolz ist ein weiterer Kandidat in unserer Talentreihe. Nach Abschluss des Studiengangs Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Heilbronn ging er zu der Beratungsgesellschaft EY in Zürich.Nachfolgend berichtet er über seine Erfahrungen.

1.)  Warum haben Sie sich für den Studiengang Wirtschaftsinformatik entschieden?

Vor dem Studium absolvierte ich eine Banklehre und arbeitete 3 Jahre in der IT Abteilung dieser Bank. In meinem Arbeitsalltag habe ich die Kombination aus IT-Know-How und Fach- bzw. Prozesswissen als wertvoll und spannend schätzen gelernt. Die Auswahl der Hochschule war dann eigentlich einfach. An einem Tag der offenen Tür konnte ich den Studiengang Wirtschaftsinformatik kennenlernen. Moderne Lehrpläne, neuestes Equipment, aber vor allem Professoren mit einem großen Erfahrungsschatz aus der Wirtschaft in der Kombination mit potentiellen Mitstudenten, die ebenfalls bereits Arbeitserfahrung mitbrachten, das alles war sehr beeindruckend! Heute, mehr als 10 Jahre später, würde ich diese Entscheidung wieder so treffen.

2.)  Was haben Sie während des Studiums als besonders positiv empfunden?

Wir hatten sehr dynamische Vorlesungen in kleinen Gruppen mit brandaktuellen Themen. Wir profitierten von einer intensiven Betreuung, aber auch tollen Kontakten zur Wirtschaft. Unsere Projektarbeiten wurden direkt von Firmen in Auftrag gegeben, die uns auch bei der Durchführung unterstützten. Das vermutlich wichtigste für alle Studenten ist sicherlich die Stellensuche nach dem Studium. Auch hier waren die Verbindungen zur Wirtschaft und die sehr praxisnahe Ausbildung Gold wert: ich hatte mehrere Angebote und konnte mir meine Karriereausrichtung (mehr IT-lastig oder mehr betriebswirtschaftlich) aussuchen.

3.)  Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?

Nach dem Studium ging ich zur Beratungsgesellschaft EY (damals Ernst &Young) in Zürich. In 4 Jahren konnte ich hier sehr viel Erfahrung in den unterschiedlichsten Feldern sammeln. Mein Portfolio reichte von internationalen Finanzkonzernen bis zu einer Regionalzeitung, von der Analyse von Finanzhandelssystemen bis zu Prüfung von Datenmigrationen. Danach arbeitete ich in verschiedenen Rollen bei der Selecta Management AG, einem internationalen Dienstleister für Getränke- und Kaffeemaschinen. Auch in diesen zwei Jahren waren die interdisziplinären Kenntnisse gefragt. Mein Arbeitsbereich umfasste von Infrastrukturfragestellungen bis hin zu Geschäftsprozessanalysen und Finanzierungsfragen so ziemlich alles.

Vor ca. zwei Jahren wechselte ich dann zur Swiss Life AG (Anbieter für Lebensversicherungen, Betriebliche Vorsorgelösungen und Asset Management). Hier beschäftige ich mich mit einem kleinen Team mit den Themen Prozess-, Projekt- und Service Management für einen Teilbereich der IT.

4.)  Können Sie die Inhalte aus dem Studium in der beruflichen Praxis einsetzen?

Das Studium hat mir einen Werkzeugkasten an Methoden und Basiswissen mitgegeben, auf den ich in jeder meiner zahlreichen Rollen zurückgreifen konnte. Beispielsweise wäre ich ohne die Buchhaltungs- und Prozessanalysemethoden bei EY untergegangen. Auch erklärt heute niemand mehr einem „Junior“ auf einem Projekt, wie man Systeme und Quellcode analysiert. Und auch wenn ich gehofft habe, dass ich es nie mehr brauche: ohne Kenntnisse in Statistik sind Stichprobenprüfungen schwierig. Ich habe sogar heute noch Bücher und Unterlagen vom Studium bei mir im Schreibtisch.

5.)  Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag?

In der jetzigen Situation liegt die Betonung eher auf „Arbeit“, denn auf „Alltag“. Wir sind in unserem Teilbereich das einzige Team ohne operative Verantwortung für Systeme. Entsprechend liegen neben der Koordination zahlreicher Projekte auch sehr viel Ad-hoc- und Analyseaufgaben bei uns. Außerdem arbeiten wir aufgrund einer Restrukturierung erst seit wenigen Wochen in unserer jetzigen Form zusammen. Kurz gesagt: ich widme mich parallel vielen unterschiedlichen Themen, allerdings nur auf der Abstraktionsebene „Powerpoint“ – bis auf Spezifikations- oder gar Code-Ebene komme ich selten.

6.)  Welche Tipps können Sie jungen Berufseinsteigern mitgeben?

Nach eurem Studium gibt es eine Vielzahl von möglichen Karrierewegen – entsprechend sind allgemeingültige Tipps schwierig. Wichtig ist aus meiner Sicht, sich breit aufzustellen und in möglichst vielen Themenfelder schnell ausbaubares Grundlagenwissen mitzunehmen. Der Mehrwert eines Wirtschaftsinformatikers liegt meines Erachtens in der Beherrschung der Komplexität, die die moderne IT mit sich bringt. Dazu muss man sich jedoch in den unterschiedlichsten Feldern schnell einarbeiten können. Ach ja, und wenn ihr die Möglichkeit habt, in internationalen Projekten zu arbeiten: greift zu!

7.)  Wie würden Sie Ihren „Employer of Choice“ beschreiben?

Als Einstieg bietet sich ein großes Beratungsunternehmen an. Die großen Anbieter verfügen über gute hausinterne Ausbildungs- und Entwicklungsangebote wie Mentorenprogramme, gezielte Karrierebegleitung bzw. Coaching. Außerdem bietet dieses Umfeld die Möglichkeit, schnell Erfahrung in den unterschiedlichsten Sektoren und Bereichen zu sammeln. Noch wichtiger für einen guten Start in die Karriere sind die Netzwerke, die sich in solchen Unternehmen bilden. Aber das Ganze hat natürlich auch einen Haken: die Arbeitsbelastung, der Druck sowie die Dynamik sind immens. Ihr müsst also im Vorfeld wissen, ob ihr bereit seid, für diesen „Kickstart in die Karriere“ einen großen Teil eures Privatlebens aufzugeben.

Auch dieses Interview zeigt, dass die Wirtschaftsinformatik sehr vielseitig ist. Man lernt im Studium vieles aus den Bereichen BWL und Informatik. Genau dieses Wissen kann man später im Berufsleben in den verschiedensten Aufgabenbereichen einsetzen.

Wir bedanken uns bei Herrn Stolz für das informative Interview und wünschen ihm für den weiteren Berufsweg viel Erfolg.
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