Cybermobbing – Facebook, Whatsapp und Co.
Cybermobbing – Aus einem kleinen Spaß kann schnell ernst werden
Das Internet als global agierendes Datenmeer erobert immer mehr unseren Alltag. Heutzutage wird es weltweit fast von jedem benutzt, der ein Smartphone, Laptop oder Tablet besitzt. Generell bietet das Internet viele Chancen: Zugang zu Informationen, E-Commerce, Vernetzung und Kommunikation.
Neben den unzähligen Möglichkeiten des Internets, lauern auch ebenso viele Gefahren. Rund ein Drittel der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland leiden unter Cyber-mobbing-Attacken. Kinder beginnen bereits früh sich in Onlineplattformen zurecht- und wohlzufinden. Die Hemmschwelle wird jenseits der Internetwelt immer dünner und die Anonymität erleichtert solche Angriffe. Doch was genau ist Cybermobbing eigentlich?
Cybermobbing ist das absichtliche Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen anderer mithilfe von Internet- und Mobiltelefondiensten über einen längeren Zeitraum hinweg. Schikanen werden nicht mehr auf persönlichem Wege, sondern über das Internet ausgetragen. Im Gegensatz zum traditionellem Mobbing kann das CM bei Betroffenen schlimmere Schäden anrichten, da ein größerer Personenkreis die Angriffe wahrnimmt und die Inhalte sich rasant verbreiten können. Dabei kann es verbal über SMS, E-Mails, Chatrooms, Blogs, Websites oder auf sozialen Netzwerken erfolgen.
Laut einer Studie von Vodafone und des Meinungsforscherinstituts YouGov war bereits jeder fünfte Jugendliche einmal Opfer von Cyberm. . Hierbei wurden fast 5000 Jugendliche im Alter von dreizehn bis achtzehn Jahren aus elf Ländern befragt, aus denen 510 Jugendliche aus Deutschland stammen. Insgesamt wurden 18 Prozent schon einmal über das Internet schikaniert. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer aus Deutschland gaben an, mindestens eine Cybermobbing-Attacke mitbekommen zu haben. Die Erkenntnis, dass mehr als die Hälfte der fast 5000 befragten Jugendlichen fiese Kommentare über Facebook, Whatsapp und Co. schlimmer finden als im realen Leben, ist erschreckend.
In den USA hingegen waren bereits 27 Prozent schon einmal Opfer von Cybermobbing, deutlich mehr als in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer waren Zeugen von CM . Etwa 42 Prozent empfinden Mobbing im Internet unangenehmer als im echten Leben. Auch in den USA haben mehr als die Hälfte schon einmal davon gehört.
Die Folgen von Cybermobbing sind gravierend. Viele der Opfer ziehen sich zurück und sehen keine Auswege mehr. Die Folge sind Depressionen bis hin zu Suizidgedanken.
Die Statistiken zeigen, dass Jugendliche in den USA immer mehr unter Cybermobbing-Attacken leiden und nichts dagegen unternommen wird. Die gesetzlichen Grundlagen in den USA machen es schwer, einheitliche Regeln gegen Cybermobbing aufzustellen. In Deutschland steigt zwar die Anzahl der Erfahrungen mit C-M , jedoch ist es nicht so verbreitet wie in den USA. Es gibt zwar noch kein Gesetz gegen Cybermobbingattacken, jedoch können zivilrechtliche Folgen wie Beleidigung, Nötigung, Veröffentlichung von urheberrechtlich geschützten Fotos und Videos, eingeleitet werden.
Zusammenfassend ist anzumerken, dass die Zahl der Cybermobbing-Vorfälle aufgrund des gesellschaftlichen Wandels steigt und Gesetze nur bedingt etwas bewirken können oder präventiv einschreiten. Der Gesetzgeber in Deutschland reagierte auf die Problematik mit einer Neuverfassung des strafrechtlichen Persönlichkeitsschutz durch § 201a StGB, in der sich Täter durch z.B. unbefugte Bildaufnahmen strafbar machen können. In Österreich beispielsweise, wurde zum 01.01.2016 das Gesetz § 107c StGB verabschiedet, das Cybermobbing mit Geldstrafen und Freiheitstrafen verfolgt. In den USA ist Cyberm. auf gesamtstaatlicher Ebene gesetzlich noch nicht direkt als Strafbestand festgelegt. Hier finden sich gesetzliche Grundlagen derzeit nur in den Bundesstaaten Missouri und New Jersey.
Das Mobbing im Internet kann aber nicht nur strafrechtlich bekämpft werden. Das präventive Handeln in der Gesellschaft kann dazu beitragen, dass die erheblichen Folgen für Betroffene von Cybermobbing verringert werden.
Klicksafe – die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz – hat hierzu die „Cybermobbing Erste-Hilfe App“ herausgebracht. In kurzen Videoclips erhalten die Betroffenen wertvolle Hilfestellungen und Verhaltenstipps zum Umgang mit Cybermobbing auf Social-Media-Plattformen. Die Cybermobbing Erste-Hilfe App ist – insbesondere für die Generation Z – eine kompetente und schnelle Unterstützung, die seit dem 03. Dezember 2015 als Android-Version in deutscher Sprache verfügbar ist. Eine iOS-Version ist für 2016 bereits geplant.

Quellen:
- „http://www.londonstockexchange.com/exchange/news/market-news/market-news-detail/VOD/12509304.html“>http://www.londonstockexchange.com/exchange/news/market-news/market-news-detail/VOD/12509304.html
- „https://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2016/01182016_Cybermobbing_Kongress.html“>https://www.bmjv.de/SharedDocs/Artikel/DE/2016/01182016_Cybermobbing_Kongress.html
- „http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/jeder-fuenfte-jugendliche-wird-opfer-von-cybermobbing-13822960.html“>http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/jeder-fuenfte-jugendliche-wird-opfer-von-cybermobbing-13822960.html