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Digital Commerce Trends 2015

Es ist kein Geheimnis, dass immer mehr Deutsche ihre Waren im Internet kaufen. Laut einer aktuellen Untersuchung von Criteo werden beispielsweise bereits 26% der Einkäufe durch ein mobiles Endgerät getätigt. Am liebsten kauften Deutsche im vergangenen Jahr Apps, Bücher und Schuhe auf ihren Smartphones und Tablets. Der Durchschnittswert eines digitalen Warenkorbs lag 2014 bei 62,34 € [1].

Die internationale E-Commerce-Studie von deals.com prognostiziert für 2015 einen Online-Umsatz von 52,79 Mrd. €, was einer Erhöhung des Online-Umsatzes von 23,1% zum Vorjahr entspricht. 2016 soll dieser sogar um 22,4% steigen [2]. Händler müssen in Zukunft für mehr Vertrauen und Transparenz sorgen, um Kunden zu binden. Die online und offline Welt der Shops müssen miteinander harmonieren. Um diese Harmonie herzustellen, werden folgende Trends und Veränderungen in Zukunft eine große Rolle im Onlinehandel spielen:

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Quelle: Statista [3]

 

Mobile Optimierung des Online-Shops

Viele Onlineshops haben mittlerweile eine Webpräsenz, die für mobile Endgeräte optimiert ist. Um Seiten mobil zugänglicher zu gestalten, müssen folgende drei Faktoren beachtet werden:

  • Responsive Webdesign ist eine technisch sehr anspruchsvolle Methode, die es ermöglicht Inhalte einer Webseite einheitlich und benutzerfreundlich auf unterschiedlichen Geräten anzuzeigen
  • Apps sind weit mehr als ein Produktkatalog. Sie führen Nutzer zur Interaktion mit der Marke und Shops können diese Gelegenheit nutzen, um Push Nachrichten zu schicken oder QR-Code Scanner zu integrieren
  • Mobile Domains (m.beispiel.de) bieten eine hervorragende User Experience für Nutzer mobiler Endgeräte, da diese mobil genauso angezeigt werden wie an einem Desktop Computer

Die Online Experten des ECC Köln haben 500 Online-Händler nach ihren mobilen Optimierungsmethoden befragt. Von den Teilnehmern haben 45% Ihre Webseite nicht für mobile Endgeräte optimiert, davon plant jeder dritte Händler noch eine Optimierung vorzunehmen. Eine bevorzugte Art der Optimierung sticht noch nicht heraus. 27,1% der Händler haben sich für das technisch aufwendige Responsive Design entschieden und 28% haben ihre Webseiten für Tablets und Smartphones mobil optimiert [4].

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Quelle: ECC Köln [4]

Künftig werden Smartphones noch besser verstehen, was ihre Eigentümer wollen. Das Smartphone kennt das Einkaufsverhalten, die Gewohnheiten und Wünsche des Besitzers – gewappnet mit diesen Informationen, werden in Echtzeit nach lokalen Angeboten und Aktionen gesucht. Die technischen Entwicklungen bei Smartphones bieten ein enormes Potenzial, Nutzer mit relevanten Angeboten anzulocken. Mobil optimierte Webseiten sind inzwischen Pflicht um Kundenbindung zu stärken.

 

Omni-Channel zu jeder Zeit und überall

Beim Omnichannel handelt es sich um die Nutzung mehrerer Vertriebskanäle. Konsumenten können überall und jederzeit einkaufen. Commerce ist in diesem Fall grenzenlos erlebbar. Dabei sind Marken dafür zuständig, dem Kunden das Shopping-Erlebnis auf allen Vertriebskanälen reibungslos zu ermöglichen. Mittlerweile ist das Einkaufserlebnis so persönlich geworden, dass Konsumenten Einkäufe aus dem Bett, dem Sofa oder von unterwegs aus tätigen. Die Kundenbindung wird auf diese Weise online, offline und durch die Nutzung mobiler Geräte rund um die Uhr gestärkt.

Ein weiteres Phänomen, welches sich aus diesem fortschrittlichen Einkaufsverhalten entwickelt hat, ist als “Showrooming“ bekannt. Dieser Begriff beschreibt einen Trend, bei dem Kunden den stationären Handel als Informationsportal nutzen. Im Geschäft wird das Produkt gesichtet und abfotografiert, um online nach dem billigsten Anbieter zu suchen. In Zukunft könnte dieses Einkaufsverhalten dazu führen, dass sich Geschäfte in tatsächliche Showrooms verwandeln.

Im folgenden Video erklären E-Commerce Experten Paula Reed, Chris Kyvetos und Ulric Jerome, wie wichtig Omnichannel für Marken ist. Das Hauptaugenmerk richtet sich dabei auf mobile Endgeräte.

Interview: mobile Endgeräte

 

Innovative Technologien

Um das Shopping-Erlebnis für den Kunden persönlicher zu gestalten und diesen überall zu erreichen, setzen viele Marken auf visuelle Stützen, wie zum Beispiel auf digitale Laufstege, Anproben und Umkleidekabinen. Diese virtuellen Extras sollen nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern tragen auch dazu bei, dass beim Online-Einkauf weniger Rücksendungen benötigt werden.

Viele Onlinehändler bieten kostenlosen Rückversand an, der von Online-Shoppern gerne genutzt wird. Virtuelle Ankleideräume, Produktvideos und 360°-Ansichten sind wertvolle Tools für Online-Shops, um finanzielle Einbußen im Rahmen zu halten. Innovative Technologien bieten dem Kunden ein positives Einkaufserlebnis, denn sie können Enttäuschungen vorbeugen [5].

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Quelle: digitaler Laufsteg von Superdry

 

Social Shopping

Wichtig im Bereich des Social Shopping ist die digitale Gemeinschaft, denn mithilfe der sozialen Kanäle war es noch nie einfacher Word of Mouth Marketing zu betreiben. 70% der Online-Verbraucher vertrauen den Meinungen ihrer Freunde und Bekannten eher, als den kommerziellen Aussagen einer Marke. Produktempfehlungen werden in kürzester Zeit in der eigenen Online Community verbreitet und der Kunde hilft so beim Vertrieb des Produktes mit. In Zukunft könnte sich dieses Verkaufsmodell weiterentwickeln, indem der Kunde für Produktverkäufe, die aufgrund der Empfehlung abgewickelt wurden, eine Vergütung erhält und somit selber zum Verkäufer wird [6].

Eine sehr hohe Bedeutung beim Social Shopping hat demnach der „Like“ Button. Viele Online-Shops haben Social Plugins für ihre Produktseiten eingeführt, damit sich Kunden ein Bild davon machen können, wie beliebt bestimmte Artikel bei anderen Shoppern sind. Die Modekette C&A hat es in Brasilien geschafft die online und offline Welt reibungslos miteinander zu verkuppeln. Das Modehaus hat unterschiedliche Kleidungsstücke auf Facebook präsentiert, die mit den üblichen „Likes“ bewertet werden konnten. Diese Likes wurden in Echtzeit auf Kleiderbügel im stationären Handel übertragen, die dieses Produkt präsentiert haben. Die Kleiderbügel wurden für diese Muttertagsaktion hergestellt und haben Likes auf einem LCD-Display angezeigt. Folgendes Video präsentiert eine kurze Fallstudie dieser Aktion:

Fallstudie: C&A Fashon Like

Alle Anzeichen weisen darauf hin, dass die Zukunft den Online Shoppern gehört. Händler sollten sich darauf einstellen, Kunden auf Webseiten und im stationären Handel ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Dieses kann durch mobil optimierte Webseiten geschehen, der optimalen Nutzung aller Vertriebskanäle, dem Einbau innovativer Technologien und der Interaktion mit einer digitalen Gemeinschaft. Unternehmen, die diese Trends beachten, werden mit zufriedenen Kunden belohnt.

 

 

Quellen:

[1] Titel: State of Mobile Commerce Q4 2015, Link: http://www.criteo.com/resources/mobile-commerce/ , Abgerufen am: 18.05.2015

[2] Titel: Internationale E-Commerce-Studie 2015. Link: http://www.deals.com/umfragen/e-commerce-studie-2015 , Abgerufen am 18.05.2015

[3] Titel: Apps sind mobiler Verkaufsschlager Nr. 1 in Deutschland, Link: http://de.statista.com/infografik/2796/onliner-die-in-den-letzten-12-monaten-etwas-ueber-ihr-mobiles-geraet-gekauft-haben/ , Herausgeber: AGOF mobile facts 2014-II, Abgerufen am: 18.05.2015

[4] Titel: Jeder zweite Online-Shop mobiloptimiert, Link: http://www.ecckoeln.de/News/Jeder-zweite-Online-Shop-mobiloptimiert , Abgerufen am. 18.05.2015

[5] Link: http://www.superdry.de/damen/jacken-a-maentel/details/49611/fuji-jacke-mit-doppelrei%C3%9Fverschluss

[6] Titel: Gemeinsam besser einkaufen, Autor: Till Dziallas, Erschienen am: 16.04.2013, Abgerufen am: 18.05.2015

 

 

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