Herausforderungen im Mittelstand in Baden-Württemberg
Herausforderungen im Mittelstand heute und morgen
Die Digitalisierungsstrategie
Im Zeitalter der digitalen Transformation und den damit verbundenen Veränderungen sind technische Fortschritte erforderlich. So befinden sich viele mittelständische Unternehmen, darunter Familienbetriebe, auch heute noch im ländlichen Raum. Smarte Geschäftsmodelle benötigen eine digitale Infrastruktur, die auf dem Land nur bedingt vorhanden ist. Neben dem Mittelstand spielt der Tourismus auf dem Land auch eine große Rolle für die Wirtschaft in Deutschland.
High-Potentials der Generation Y sind weniger daran interessiert, in ländliche Regionen zu ziehen und dort beim Mittelstand tätig zu sein. Ein Grund dafür ist der schwache Ausbau der Infrastruktur auf dem Land. Dies führt dazu, dass die Internetverbindung langsam läuft oder gar nicht vorhanden ist. Eine weitere negative Folge ist, dass die Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt wird. Unternehmen können sich dadurch nicht weiterentwickeln und stagnieren sogar. Ein Vergleich: Kein Staat der Welt bietet Bürgern und Unternehmen so schnelle Leitungen wie Südkorea an. So haben 99,2% von 20 Millionen koreanischen Haushalten via Festnetz oder Mobilfunk High-Speed-Zugriff auf das Internet.
Ein beispielhaftes Konzept der Digitalisierungsstrategie ist das digitale Rathaus. Hier wäre die Digitalisierung vor allem in der Verwaltung von großem Vorteil. Dokumente müssen nicht mehr händisch ausgewertet und Akten müssen nicht mehr in Ordnern abgelegt werden. Aber auch digitale Besprechungsräume würden die Arbeit für Bürger und Mitarbeiter interessanter und attraktiver gestalten.
Die Frage der Führungsrolle: Start-Ups brauchen Macher!
Wie sollte die Führungsrolle gestaltet werden, damit diese gerne von jungen Menschen eingenommen wird?
Ein Problem der Unternehmensführung ist die häufige Doppelbelastung. So hat ein Leader heute die Aufgabe, Menschen in seinem Unternehmen zu führen. Gleichzeitig nimmt er aber auch am operativen Tagesgeschäft teil. Hinzu kommt der Druck, der auf ihm in einer Führungsposition lastet. Diese Faktoren schrecken junge qualifizierte Menschen ab, da sie befürchten so nicht ihr volles Potenzial entfalten zu können.
Die Generation Y will kooperativ und in einem Team arbeiten. Es besteht die Möglichkeit der doppelten Führungsrolle, wobei sich zwei Geschäftsführer die Verantwortungskompetenzen teilen und jeder einen eigenen Bereich übernimmt. Mitarbeiter verhalten sich meist zu passiv und bringen sich zu selten in Entscheidungen ein. Eine Lösung für die Frage der Führungsrolle wäre eine flache Hierarchie im Unternehmen, in der Mitarbeiter Verantwortung zugewiesen bekommen.
Orientierung an Silicon Valley?
Was zeichnet das Silicon Valley aus und warum wird es so oft als Best Practice gesehen?
Das Silicon Valley ist die Heimat von zahlreichen Start-up-Firmen und weltweit tätigen Technologieunternehmen, wie z. B. Apple und Cisco. Sie präsentieren immer wieder neue Innovationen und sind dem Rest der Welt im Bereich Technologie einen Schritt voraus. Ein Grund dafür ist, dass die Unternehmen in zukünftige Talente stark investieren und die Entwicklung dieser fördern. Durch das „out-of-the-box“-Denken der High Potentials können neue Ideen und Konzepte entstehen und verwirklicht werden. Das Silicon Valley sollte den Unternehmen in Deutschland dafür als Vorbild dienen. Es ist jedoch auch notwendig, die eigene Gestaltung im Unternehmen weiterhin zu berücksichtigen.
Fazit
Damit der Mittelstand bestehen kann, muss der Staat in die Infrastruktur sowohl in den Städten als auch auf dem Land investieren. Unternehmen müssen außerdem großen Wert auf Agilität und Nähe zum Kunden legen. Der Mitarbeiter soll sich im Job und im Unternehmen wohl fühlen. So soll er die Möglichkeit besitzen, seine Arbeitszeit und den Arbeitsplatz zum Teil selbst zu gestalten. Attraktive Angebote, wie E-Bikes oder eine moderne Mensa, motivieren die Mitarbeiter dazu, Topleistungen zu erbringen.