Musikschule „musica“ Ralph Widenmeyer – Life-Balance durch Musik?
Ralph Widenmeyer ist Inhaber der freien Musikschule „musica“ in Nordheim. Im Rahmen unserer am 02. Dezember startenden viralen Kampagne hat er als Kooperationspartner einen Gutschein für Klavierunterricht (vier Unterrichtseinheiten, jeweils dreißig Minuten) zur Verfügung gestellt. Im Interview mit Prof. Dr. Sonja Salmen spricht er über die positiven Auswirkungen von Musik auf das Wohlbefinden und darüber, wie Musik zu einer guten Life-Balance beitragen kann.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Herr Widenmeyer, stellen Sie sich zunächst einmal vor. Was bieten Sie mit ihrer freien Musikschule „musica“ an?
Ralph Widenmeyer: Zu unserem Angebot gehört Musik- und Gesangsunterricht für alle Altersklassen, von Anfängern bis hin zu Fortgeschrittenen. Wir bieten Einzel- und Gruppenunterricht für die verschiedensten Instrumente – dazu gehören klassische Instrumente wie Klavier, Gitarre, Schlagzeug und Flöte, aber auch viele weitere Blas-, Streich- und Tasteninstrumente. Zu unserem Angebot gehört außerdem die musikalische Früherziehung nach den neuesten Erkenntnissen für Kinder von etwa vier bis sechs Jahren. Des Weiteren bieten wir sowohl Hausbesuche als auch Gesangsunterricht an und veranstalten gelegentlich Schülerkonzerte und Vortragsabende.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Was gehört abgesehen von den motorischen Fähigkeiten beim Erlernen eines Instruments zu wichtigem Grundwissen?
Ralph Widenmeyer: Zu diesen Dingen, die in der Regel am Anfang des Erlernens eines Instruments stehen, gehört zunächst einmal das Notenlesen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Begriffe, die für die Art wie ein Musikstück gespielt wird wichtig sind. Dazu gehören verschiedene Tempi, wie beispielsweise „andante“ für ein gehendes Tempo oder „vivo“ als Anweisung, dass ein Musikstück an dieser Stelle lebhaft gespielt werden soll. Darunter fallen auch andere Betonungszeichen, wie sie auf Notenblättern vorkommen, wie zum Beispiel Fermaten als Halte- oder Ruhezeichen. Zu guter Letzt wird natürlich instrumentenspezifisches Grundwissen vermittelt, dass beispielsweise ein Akkord der Zusammenklang von mindestens drei Tönen verschiedener Tonhöhen ist oder die Tatsache, dass das rechte Pedal beim Klavier zum Aushalten der Töne dient.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Kann sich Musik Ihrer Meinung nach positiv auf die Life-Balance auswirken?
Ralph Widenmeyer: Auf jeden Fall! Musik kann auf erhebliche Weise zur Bereicherung der Lebensqualität beitragen. Musik ist Sprache und fordert zum Kontakt und zur Kommunikation auf. Dadurch, dass Musik Reaktionen bei den Hörenden hervorruft, erfährt der Musizierende Zuspruch und Interesse. Dies fördert die Geselligkeit und anregende Bekanntschaften. Außerdem regen Musikinstrumente, insbesondere das Klavier, die Kreativität an.
Auch aus medizinischer Sicht ist eine positive Auswirkung von Musik auf das Gehirn feststellbar. Durch das Klavierspielen werden feinmotorische Fähigkeiten und dadurch auch neuronale Vernetzungen im Gehirn deutlich verstärkt. Dies zeigt sich in einer messbaren Steigerung der Intelligenz. Es ist außerdem wissenschaftlich erwiesen, dass Klavier spielen die Vernetzung der linken und rechten Gehirnhälften bewirkt. Dies führt zu einem besseren Zusammenspiel von Intuition und Analyse.
Zudem stimuliert schöne Musik das körpereigene Selbstbelohnungssystem und kann somit glücklich machen. Daher führt Musik zur Entstressung und kann einen wesentlichen Beitrag zur Life-Balance leisten.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Auf welche Art und Weise kann Musik zur Entwicklung von Schülern und Jugendlichen beitragen?
Ralph Widenmeyer: Da Musizieren eine Tätigkeit ist, die verschiedene Teilintelligenzen wie Verstand, Gefühle und Körper verbindet, trägt sie zur Entwicklung einer ganzheitlichen Persönlichkeit bei. Es geht also beim Musikunterricht nicht allein um die Musik, sondern auch um Nebeneffekte wie kognitive Entwicklung, soziale Entwicklung und Intelligenz. Praktischer Musikunterricht verbessert die Konzentrationsfähigkeit und erhöht die emotionale Stabilität und soziale Kompetenz. Aus diesen Gründen kann Musik einen positiven Beitrag zur Entwicklung der sozialen Fähigkeiten von Jugendlichen und zur Verbesserung der schulischen Leistungen von Schülern leisten.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Welche Auswirkungen hat das Musizieren auf Erwachsene und Senioren?
Ralph Widenmeyer: Wie bereits erwähnt ist Musik ein ideales Mittel, um krankmachenden Stress abzubauen. Neurophysiologische Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise die Motorik des Klavierspielens sich positiv auf Gedächtnis, Konzentration und Kombinationsvermögen auswirkt. Das aktive Musizieren kann somit die Funktion eines Gehirnjoggings bekommen, was für Erwachsene und Senioren sehr hilfreich ist.
Prof. Dr. Sonja Salmen: Welche abschließende Empfehlung können Sie den musikinteressierten Lesern unseres Blogs mitgeben.
Hr. Widenmeyer: Musik ist ein wunderbares Mittel um Stress abzubauen. Neben dem Spaß an der Musik selbst hat sie viele weitere positive Auswirkungen auf den Körper. Daher kann ich jedem musikinteressierten Menschen nur empfehlen ein Instrument zu erlernen. Sowohl für Kinder und Jugendliche als auch im fortgeschrittenen Alter kann es eine tolle Idee sein mit dem Musizieren anzufangen.