Smartwatch – Neue Smartwatches stehen in den Startlöchern – Nur ein Hype?
sind momentan wohl eines der am meisten diskutierten Themen. Dabei sorgen Hersteller wie Samsung, LG oder auch Sony immer wieder für neue Schlagzeilen. Aber auch Google spielt eine wichtige Rolle. So stellen sie mit ihrem Betriebssystem Android eine wichtige, freie Software für Smartwatches zur Verfügung. Dies geht so weit, dass Google selbst mit Android Wear sogar eine spezielle Version für Wearable Devices entwickelt, welche auf Smartwatches zum Einsatz kommen soll. Dabei werden sowohl LG als auch andere Hersteller Android Wear nutzen.[1]
Bereits in den 80er-Jahren versprühte David Hasselhoff in der Kultserie „Knight Rider“ einen Hauch von Science Ficton, als er dank seiner Uhr mit seinem Wagen kommunizieren konnte. In der Realität hielt man dies damals noch für unmöglich. Die Menschen hatten jedoch bereits die Vision, mit einer Uhr mehr zu machen, als nur die Uhrzeit abzulesen. Auch Microsoft hat 20 Jahre später einen großen Schritt in Richtung Smartwatches gemacht.
In der modernen Welt der Smartphones und Tablets stellt sich jetzt jedoch die Frage, ob Smartwatches überhaupt eine Daseinsberechtigung haben, oder ob sie sogar in der Lage sind, Smartphones abzulösen und vom Markt zu verdrängen.
Microsoft legt den Grundstein – SPOT
Vor über 12 Jahren läutete Microsoft ein neues Zeitalter der Smart Devices ein. Im Herbst 2002 enthüllte Bill Gates auf der COMDEX in Las Vegas „SPOT“. Diese Abkürzung steht für Smart Personal Object Technology. Die Idee dabei war, Funktionen von bereits bestehenden Geräten zu verbessern und zu erweitern.[2] So hatte man zum Beispiel bei Microsoft bereits damals die Vision von einer Uhr, die eben nicht nur die aktuelle Uhrzeit anzeigen kann, sondern ein stückweit intelligent ist – eine Smartwatch. Somit sollte es den Nutzern beispielsweise ermöglicht werden, Informationen wie die aktuelle Verkehrslage, wichtige Termine oder Schlagzeilen aus der Presse, direkt auf das Display zu bekommen.[3] Im Januar 2003 war es dann auch soweit: Bill Gates präsentierte auf der CES in Las Vegas eine auf SPOT basierende Armbanduhr.[4] Dabei sollten die Informationen mit Hilfe einer kabellosen Kommunikationstechnologie für die empfangenden Geräte verfügbar gemacht werden. 2003 ließ Microsoft den Worten Taten folgen und „MSN Direct“ wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.[5] Es dauerte nicht mehr lange und die ersten großen Hersteller, wie zum Beispiel Fossil oder Suunto, präsentierten ihre eigenen Smartwatches. Auch der bekannte Uhrenhersteller Swatch veröffentlichte eine Smartwatch. Diese zeigte dem Nutzer nicht nur die aktuellen Schlagzeilen oder Sportergebnisse an, sondern sie informierte beispielsweise auch über aktuelle Events in der Stadt.[6]
LG, Motorola, Samsung und Co – Ein Überblick
Viele Große Elektronikhersteller, darunter LG, Motorola, Samsung und Sony, haben bereits Smartwatches im Programm, oder präsentieren diese in den nächsten Monaten der Öffentlichkeit. Aber es gibt auch zahlreiche Uhrenhersteller, die ausschließlich Smartwatches entwickeln, oder sich zumindest darauf spezialisieren. Namhafte Hersteller sind beispielsweise i’m Smart, Martian oder Pebble. Gerade Pebble sorgte mit seiner Kickstarterkampagne im Jahr 2012 für enorm viel Aufmerksamkeit. Über 85.000 Menschen[7] waren von der Vision begeistert und unterstützten Eric Migicovsky bei seinem Vorhaben, „die erste Uhr für das 21. Jahrhundert zu produzieren“[8]. Alleine durch die Kickstarterkampagne wurden mehr als 10 Millionen US-Dollar gesammelt.[9] Damit konnte sogar ein neuer Rekord aufgestellt werden.[10]
Spätestens seit dem steht fest: Smartwatches erfreuen sich größter Beliebtheit, andernfalls hätte Pebble diesen historischen Meilenstein nicht setzen können. So ist es ebenfalls keine große Überraschung, dass Smartwatches in den aktuellen News der IT-Branche eine große Rolle spielen.
Dabei können sich alle Smartwatches via Bluetooth mit einem Smartphone verbinden. Bei den grundlegenden Funktionen unterscheiden sich die Modelle der verschiedenen Hersteller nicht sehr stark. Der Träger einer „smarten Uhr“ kann sich zum Beispiel Textnachrichten direkt auf der Smartwatch anzeigen lassen. Das Herausholen des Smartphones aus der tiefen (Hosen-)Tasche entfällt dadurch. Des Weiteren soll es auch möglich sein, Anrufe zu erhalten, wie zum Beispiel die „i’m Watch“ zeigt.[11] Selbstverständlich wird es auch möglich sein, Apps auf einer Smartwatch zu verwalten.
Bei dem Betriebssystem gibt es größere Unterschiede. Während Sony’s Smartwatch 2 beispielsweise auf Android setzt, werden LG G Watch und Motorola Moto 360 bereits Googles Android Wear nutzen. Samsung greift bei der Gear 2 hingegen auf das gemeinsam mit Intel entwickelte Betriebssystem „Tizen“ zurück.[12] Es sollte jedoch erwähnt werden, dass alle drei Betriebssysteme auf Linux basieren.
Auch beim Preis differieren die einzelnen Modelle der Hersteller. Samsungs Gear 2 gibt es momentan für knapp 175 Euro[13]. Die Smartwatch von Sony ist bereits für ca. 120 Euro lieferbar.[14] Wesentlich teurer sind i’m Watch mit etwa 250 Euro[15] und die Modelle von Martian mit 249 US-Dollar[16]. Die LG G Watch soll für 199 Euro in den Handel kommen.[17] Motorola hingegen hat für die bereits jetzt sehr beliebte Moto 360 noch keine Preise bekannt gegeben.
Smartwatches auf Siegeszug? – Fazit
Wie man momentan sieht, sind Smartwatches ein großes Thema in der IT-Branche und viele Leute interessieren sich dafür. Außerdem bieten Smartwatches einige innovative Raffinessen. Ein großer Vorteil besteht in der Flexibilität. So muss das Smartphone zum Beispiel wegen einer kurzen SMS nicht mehr extra aus der Tasche geholt werden und wenn man gerade keine Hand frei hat, reicht ein kurzer Blick auf das Handgelenk, um die neuesten Informationen zu Gesicht zu bekommen. Auch beim Autofahren könnte sich der Einsatz von Smartwatches lohnen, indem sie aktiv zur Sicherheit beitragen. Je nach Einsatzweise leidet die Aufmerksamkeit bei einem kurzen Blick auf die Uhr möglicherweise weniger, als wenn man nach seinem Smartphone oder Tablet suchen muss. Somit stellen Smartwatches eine interessante Ergänzung zu Smartphones dar. Aber wie man sieht, hat diese Bequemlichkeit natürlich auch seinen Preis. Dabei muss jeder selbst entscheiden, ob er oder sie bereit ist diesen Preis zu bezahlen. Fragwürdig ist außerdem, ob Smartwatches Smartphones langfristig vollständig ablösen können oder nur komplementäre Funktionen zu Verfügung stellen. Eines sollte aber sicher sein: Solange Smartwatches eine Verbindung zu Smartphones benötigen, wird es auch Smartphones geben.
[1] http://www.computerbase.de/2014-03/lg-g-watch-android-wear-erscheint-juni-europa/
[2] http://www.microsoft.com/en-us/news/features/2002/nov02/11-17spot.aspx
[3] http://www.microsoft.com/en-us/news/features/2002/nov02/11-17spot.aspx
[4] https://www.microsoft.com/en-us/news/press/2003/jan03/01-09spotwatchespr.aspx
[5] https://www.microsoft.com/en-us/news/press/2003/jun03/06-04smartwirelessservicepr.aspx
[6] http://www.cnet.com/products/swatch-paparazzi/2/
[7] https://getpebble.com/
[8] https://www.kickstarter.com/projects/597507018/pebble-e-paper-watch-for-iphone-and-android
[9] https://www.kickstarter.com/projects/597507018/pebble-e-paper-watch-for-iphone-and-android
[10] https://www.kickstarter.com/projects/597507018/pebble-e-paper-watch-for-iphone-and-android/posts/209297
[11] http://www.imsmart.com/de/i-m-watch/overview
[12] http://www.netzwelt.de/news/120301-galaxy-gear-2-samsung-setzt-tizen-statt-android.html
[13] https://www.google.de/shopping/product/321066734540143864?q=samsung+gear+2&bav=on.2,or.r_qf.&bvm=bv.66330100,d.bGE,pv.xjs.s.en_US.TDS-Kmkg_qg.O&biw=1366&bih=608&tch=1&ech=1&psi=JolvU9qGM5T74QT7tIHwBw.1399818535590.5&prds=hsec:online
[14] https://www.google.de/search?biw=1366&bih=608&output=search&tbm=shop&q=sony+smartwatch+2&oq=sony+smartw&gs_l=products-cc.3.0.0l10.58577.61262.0.62027.11.9.0.2.2.0.263.1282.1j7j1.9.0….0…1ac.1.43.products-cc..1.10.1026.TAR4LDVYhIw#spd=0
[15] http://www.imsmart.com/de/store/i-m-watch-kaufen/color-buy
[16] http://store.martianwatches.com/
[17] http://www.computerbase.de/2014-04/lg-g-watch-kommt-fuer-199-euro-nach-europa/