Talente des Studiengangs Wirtschaftsinformatik – Ertan Beri
Der Studiengang Wirtschaftsinformatik bildet junge und motivierte Studenten zu erfolgreichen Schnittstellen-Experten aus. Diese agieren im Unternehmen zwischen der Betriebswirtschaft und der Informatik. Durch ihr zusätzliches Wissen in Marketing, Marktforschung und auch Software-Architektur sowie den Projektmanagementkenntnissen sind Absolventen der Wirtschaftsinformatik vielseitig einsetzbar. Mit der praxisnahen Ausrichtung und vielen regionalen sowie internationalen Kontakten, bildet das Studium eine erfolgreiche Berufsbasis für unsere Talente des Studiengangs.
Herr Ertan Beri ist ein weiterer Kandidat in unserer Talentreihe. Nach seinem Abschluss startete er seine berufliche Karriere bei der Lidl Stiftung & Co. KG in Neckarsulm.
Herr Beri, warum haben Sie sich für den Studiengang Wirtschaftsinformatik entschieden?
Ich habe in meiner Kindheit und auch später im Jugendalter die enorme Entwicklung der IT miterlebt. In jungen Jahren bekam ich einen C64er und später dann einen Amiga 500 geschenkt. Man könnte sagen, dass ich zu den glücklichsten Kindern dieses Planeten zählen durfte. Anfangs noch für Computerspiele benutzt, wollte ich genauer wissen, was diese Wunderkisten noch verbergen. Somit war es nur die Frage des Interesses, welcher Studiengang nach dem Abitur angestrebt wird. Zuerst studierte ich Software Engineering an der Hochschule Heilbronn. Leider stellte sich heraus, dass der Studiengang doch zu viel IT-Orientierung verbirgt. So stand an der Hochschule Heilbronn nur der Studiengang Electronic Business zur Auswahl, der später zu Wirtschaftsinformatik umbenannt wurde. Ich muss sagen, dass das genau der richtige Schritt gewesen ist. In diesem Studiengang konnte ich meine Affinität zur IT ausleben. Zusätzlich hatte ich durch den starken Praxisbezug in den Projektstudien, den direkten Kontakt zu den großen Unternehmen in der Region.
Was haben Sie während des Studiums als besonders poitiv empfunden?
Es war definitiv der nahe Praxisbezug des Studienganges, der einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen hat. Ich habe Freunde an der Karlsruher Universität, die auch in den verschiedenen Informatikstudiengängen studiert haben. Nach ihren Abschluss hatten sie die Schwierigkeit sich in den Alltagsablauf und Unternehmenskultur eines Unternehmens anzupassen. Die Meisten davon waren reine Theoretiker und mussten erst den Umgang mit Mitarbeitern und Kunden kennenlernen. Solch ein Problem hatten wir in unserem Studiengang nicht. Gerade durch Gastvorträge von Mitarbeitern der Unternehmen und die praktischen Projektstudien mit den größten Unternehmen der Region, konnte ich bei der Bewerbung um einen Job mit meiner Praxiserfahrung glänzen. Vier Projektstudien und das Praxissemester, welche sich jeweils über mehrere Monate ziehen, sind eine Menge Praxiserfahrung in einem Studiengang mit sieben Semestern.
Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?
Vor und während meines Studiums, war ich viele Jahre im Musikbusiness selbstständig tätig. Doch diesen Beruf wollte ich nicht und hätte ihn auch nicht bis ins hohe Alter ausüben können. Deshalb hatte ich mich auch für ein Studium im IT-Sektor entschieden. Dank den zahlreichen Projektstudien und den beiden Zertifikaten, die ich durch die CAS Software AG und die SAP AG erlangt habe, wurden mir praktisch die Türen zu den Unternehmen geöffnet. Ich bin dadurch bei der Lidl Stiftung & Co. KG in Neckarsulm untergekommen und bin auch sehr glücklich darüber. Dank meiner Erfahrungen die ich in den Projektstudien gesammelt hatte, wurde ich nach einer Einarbeitungsphase auch gleich in drei großen Projekten untergebracht. Dabei habe ich auch gleichzeitig die Verantwortung für die wichtigsten Systeme im Unternehmen mit übernommen. Mittlerweile hat die Lidl Stiftung auch für meine Weiterbildung eine Menge investiert.
Können Sie die Inhalte aus dem Studium in der beruflichen Praxis einsetzen?
Ich kann das nur definitiv mit einem „JA“ beantworten. Wie zuvor erwähnt, konnte ich alle Möglichkeiten die mir der Studiengang angeboten hat mitnehmen. Das Wissen, dass ich während des Studiums erlangt habe konnte ich im Bewerbungsgespräch und im Unternehmen zum Nutze bringen. Es ist das fundierte Grundwissen, welches man sich im Studiengang aneignet, auf dem man dann im Unternehmen aufbauen kann.
„Jedes stabile Haus sollte auf einem stabilen Fundament gebaut werden.“
Wie gestaltet sich Ihr Arbeitsalltag?
Wir Lidl Stiftung & Co. KG und besonders bei mir in der Abteilung, haben eine Kernbesetzungszeit des Büros von 8 bis 18 Uhr. Ich bin außertariflich angestellt und diesbezüglich habe ich gleichzeitig eine Gleitzeit. Montags haben wir die Möglichkeit bis um 10 Uhr im Büro zu sein und es bleibt nur in Sonderfällen jemand nach 18 Uhr. Als Team sind wir ganz flexibel. Im generellen sind wir im Wechsel. In der Abteilung werden wir immer auf dem aktuellsten Stand der SAP Komponenten gehalten und dementsprechend Projektbezogen geschult. Lidl ist es wichtig, den Angestellten eine Fortbildung zu ermöglichen, damit sie ihr Wissensspektrum erweitern und dadurch dem Unternehmen einen Mehrwert bieten können.
Welche Tipps können Sie jungen Berufseinsteigern mitgeben?
Ich kann es teilweise nicht verstehen, wie heutzutage viele kompetente, junge, erwachsene Menschen sich ihre Zukunft durch Faulheit vernachlässigen. Manchen ist es wichtiger, die ganze Woche über ein Partyleben zu führen. Ich muss sagen, dass ich in diesem Studiengang fast nur Menschen kennengelernt habe, die hochmotiviert und strebsam versucht haben, einen guten Abschluss zu erlangen. Viele von diesen Kommilitonen haben es auch geschafft und ich bewundere diese auch für ihre Einsatzbereitschaft und ihren Fleiß. Ich kann mit Stolz sagen, dass ich dieses Studium in nur sechs Semestern durchgezogen habe, nebenbei Vater von zwei Kindern geworden bin und noch gewerblich im Musikbusiness für mehr als zehn Jahre tätig war. Wer sein Terminmanagement im Griff hat und später erfolgreich und glücklich Geld verdienen will, sollte sich immer Ziele setzen und dafür auch sein Sitzfleisch trainieren. Man sollte sich in den Projektstudien voll einbringen und den Kontakt zu den Verantwortlichen in den Unternehmen aufbauen.
Wie würden Sie Ihren „Employer of Choice“ beschreiben?
Die Chancen für eine Weiterbildung sollten bereits im Bewerbungsgespräch vorgestellt und vereinbart werden. Mir war es zudem wichtig, das Team im Vorfeld kennenzulernen und die Räumlichkeiten einzusehen. Ich möchte die Energie des Unternehmens spüren und mir davon mit eigenen Augen ein Bild verschaffen. Hierbei war die Lidl Stiftung von Anfang an sehr zuvorkommend und sympathisch. Ich denke aber auch dabei an eine ganz bestimmte Redewendung. „So wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es auch wieder heraus.“ Ich bin ein positiv denkender Mensch. Also ein Optimist. Geh ich mit dieser Einstellung in ein Gespräch und bekomme genau dieses Feedback mit all den Themen des Berufs wieder zurück, dann bin ich dort genau am richtigen Ort.