Tipps für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge

Wie kann eine Unternehmensnachfolge für alle Beteiligten erfolgreich sein?

Der Großteil der Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen. 91 Prozent aller Unternehmen sind laut Statista von Familien kontrolliert und 88 Prozent aller Unternehmen sind auch Familienunternehmen, die direkt vom Eigentümer geführt werden. Von diesen steht in der Zeitspanne zwischen den Jahren 2014 und 2018  bei rund 135.000 Familienunternehmen in Deutschland die Nachfolge an. Des Weiteren stellt das Finden eines potenziellen Nachfolgers bei der Unternehmensnachfolge eine wesentliche Schwierigkeit dar. Bei einer Unternehmensnachfolge geht es nicht nur darum, die Führung eines Unternehmens zu übergeben, sondern auch den Charakter als Familienunternehmen zu erhalten. Aus diesen Herausforderungen ergibt sich, dass die Nachfolge einer der am häufigsten untersuchten Sachverhalten in der Forschung von Familienunternehmen ist.

Für eine erfolgreiche Übergabe gibt es leider kein allgemeines Patentrezept, da die Unternehmen, Situationen und beteiligten Personen zu unterschiedlich sind. Allerdings gibt es jedoch generell Tipps, damit eine Unternehmensnachfolge mit größerer Erfolgschance angegangen werden kann.

Frühzeitig die Unternehmensnachfolge planen

„Je früher man das Unternehmen auf die Nachfolge vorbereitet, desto besser“ sagt Susanne Schlepphost vom Institut für Mittelstandsforschung Bonn.

Unternehmensinhaber sollten sich früh Gedanken machen, wer mit welchem Charakter das Unternehmen weiterführen könnte. Sind es die eigenen Kinder, Mitarbeiter oder doch eine externe Nachfolge? Egal welche Lösung letztendlich angestrebt wird, man soll davon ausgehen, dass Unternehmen dafür etwa drei bis fünf Jahre einplanen sollten. Auf diese Weise können sich das Unternehmen und der Nachfolger auf die neue Situation vorbereiten. So ist ein Notfallplan für jede Situationen unerlässlich.

Die Kompetenz des Nachfolgers anerkennen

Oftmals machen Unternehmer den Fehler, die Kompetenzen des Nachfolgers geringer einzuschätzen oder die Kinder zur Nachfolgeschaft zu zwingen. Unternehmer sollten als Erstes die Nachfolgefrage frühzeitig und offen abklären, denn so haben Sie auch rechtzeitig die Möglichkeit, Alternativen auszuloten. Damit können Unternehmer so gut wie möglich dem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie können eventuell Wissenslücken schließen, aber auch das unternehmerische Selbstbewusstsein des Nachfolgers stärken.

Die Verantwortung rechtzeitig abgeben

Ein langfristiger Entwicklungsplan sollte erstellt werden, damit Unternehmer zum Zeitpunkt der Übergabe „loslassen“ können. Es fällt verständlicherweise oft schwer, sich aus dem mühevoll aufgebauten Betrieb vollständig zurückziehen. Nachfolger sollten ihren eigenen unternehmerischen Weg gehen dürfen, um ihre eigene Persönlichkeit, Einzigartigkeit und auch Andersartigkeit einzubringen. Dies setzt voraus, dass man den Nachfolgern vertraut, um seinen eigenen Weg selbständig zu gehen.

Klare Regelungen

Das Nachfolge-Konzept muss man schließlich in einem Nachfolgefahrplan formulieren. Hier entstehen klare und schriftliche Regelungen auch aus einer Vielzahl an Schritten, die im Konzept strukturiert wurden. Vorgänger und Nachfolger sollten diese im Maßnahmenkatalog  gemeinsam zusammengetragen. Dadurch können die Beteiligten viele Diskussionspunkte im Voraus klären und Einigungen finden.

Frühzeitig und transparent informieren

Über die Pläne und Übergabe des Unternehmens an den Nachfolger sollte man alle Beteiligten frühzeitig und transparent informieren, wenn die Übergabe des Unternehmens klar und eindeutig geregelt ist.

Externe Hilfe

Alle Beteiligten – von Mitarbeitern bis zu Familienmitgliedern – sind sich unsicher. Deshalb ist es in den meisten Fällen sinnvoll, Berater und Coaches zu engagieren, die den Übergang punktuell oder über einen längeren Zeitverlauf begleiten und in gesicherten Bahnen lenken lassen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Übergabe eines Familienunternehmens eine der größten Veränderungen und somit eine der größten Herausforderungen für das Unternehmen und die Familie darstellt. Wichtig für jedes Unternehmen ist es, sich Gedanken über eine Nachfolge zu machen. Dabei ist es für eine reibungslose Übergabe wichtig, klare und schriftliche Regelungen festzulegen, damit der Nachfolger in der ersten Zeit nach der Übergabe eine Unterstützung hat. In der Übergangsphase steigt der Nachfolger ein. Er übernimmt die Führungsverantwortung, wenn er ausreichend qualifiziert ist. Neben der Übertragung der Führungsverantwortung muss man auch das unternehmerische Vermögen übertragen. Zum Schluss ist eine offene und vertrauensvolle Kommunikation sowohl zwischen der Familie und den Nachfolgern als auch den externen Geschäftspartnern und Banken dabei grundlegend.

Quellen:

https://de.statista.com

http://Tiberini, Franziska Müller: Wir schaffen das! : Sieben Tipps zur Kommunikation für einen erfolgreichen Generationenwechsel. : Elster Verlag, 2016.

http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/Generationenwechsel.pdf

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